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Logistik
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Das war der WoLoMe Kick-off 2020

Coaching ist eine Kunst und viel einfacher gesagt als getan. Es erfordert Mut, eine Frage zu stellen, anstatt Ratschläge zu geben, eine Antwort zu geben oder eine Lösung zu finden.
Brene Brown

Mit Abstand, hohen Sicherheitsvorkehrungen, dafür mit umso mehr Herzlichkeit fand am 6. Oktober 2020 das Kick off für das erste DamenLogistikClub-Mentoring Programm WoLoMe 2020 statt.

Hoch qualifizierte Frauen sehen sich auch noch heute mit vielen Hemmnissen konfrontiert, wenn sie gehobene Fach- oder Leitungspositionen in Wissenschaft oder Wirtschaft anstreben. Mentoring unterstützt junge Frauen bei einer chancengleichen Partizipation im Berufsleben.

Das Mentoring Programm WoLoMe – Women Logistics Mentoring – wurde vom DLC initiiert, um jungen Frauen den Einstieg in den noch immer primär männlich besetzten Logistik-Bereich zu erleichtern.

Für das Pilotprojekt wurde die FH des BFI Wien Studiengang Logistik und Transportmanagement gewonnen. In diesem Studiengang ist das Verhältnis Männer und Frauen nahezu 50:50. Das Pilotprojekt wird mit neun hochkarätigen Mentorinnen aus dem Kreis der Mitglieder des DamenLogistikClubs und neun Mentees (Studentinnen und Absolventinnen der Bachelor- und Masterstudiengänge Logistik und Transportmanagement) starten und über 18 Monate laufen.

Welchen Nutzen bringt Mentoring den Mentorinnen und Mentees?

Das Ziel von Mentoring ist die Unterstützung der beruflichen und persönlichen Entwicklung sowie der Förderung von Karrieren junger Frauen in der Logistik.

Mentoring ist eine Personalentwicklungsmaßnahme zur beruflichen und persönlichen Entwicklung sowie zur Karriereförderung für alle Teilnehmerinnen.

Der Mehrwert für die Mentorinnen liegt in der Gelegenheit, das eigene Verhalten sowie den Führungsstil zu reflektieren und zu verbessern – der Einblick in die berufliche Situation der Mentees eröffnet neue Perspektiven, von dem die Mentorinnen im beruflichen Alltag profitieren.

Durch begleitende Öffentlichkeitsarbeit positionieren sich die Mentorinnen und ihre Unternehmen als fortschrittliche Arbeitgeberin bzw. Managerin.

Mentees werden unterstützt, die eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen zu erkennen, zu entwickeln und diese gezielter in die Berufsplanung einzubinden. So fällt es leichter am Arbeitsmarkt von Beginn an gut Fuß zu fassen. Oft ergeben sich aus Mentoring-Programmen eine über den zeitlichen Rahmen des eigentlichen Mentoring-Programmes hinausgehende berufliche und auch persönliche Verbundenheit. Durch den Austausch mit Frauen aus der Praxis, bekommen die Mentees einen tieferen Einblick in die Gepflogenheiten in der Branche und in die reale Berufspraxis.

Eva Schiessl-Foggensteiner, Geschäftsführerin der FH des BFI Wien, outete sich als gestandene Feministin und erinnerte daran, dass Österreich im Hinblick auf die Gleichberechtigung von Frauen in der Wirtschaft noch immer Aufholbedarf hat. Sie betonte die Wichtigkeit des Zusammenhaltes und des Aufbauens von Netzwerken für Frauen. Hier haben wir noch viel zu lernen.

Doris Pulker-Rohrhofer, Hafen Wien und Vorstandsmitglied des DLC, erzählte, dass Frauenförderung auch im Hafen Wien ein wichtiges Thema ist, weil Frauen eine andere Perspektive in Männer-Teams bringen und es mehrfach wissenschaftlich erwiesen sei, dass Unternehmen bei denen Frauen in Führungspositionen sind, nachhaltiger und profitabler sind.

Andreas Breinbauer, Rektor und Studiengangsleiter Logistik und Transortmanagement, freute sich, dass der DLC gemeinsam mit der FH des BFI Wien, das Projekt in so kurzer Zeit auf die Beine stellen konnte.

Wozu Mentoring?

Sabine Gössl, stellvertretende Leiterin des HR Managements der FH des BFI Wien, gab uns einen historischen Abriss, woher Mentoring kommt und stellte die Frage, ob Mentoring überhaupt noch notwendig sei. Sie beleuchtete auch die Vorteile von Mentoring für teilnehmende Unternehmen.

Und zur Abrundung des einführenden Programms berichteten Christina Heger, Koordinatorin des Cross-Mentoring-Programms der ASFINAG, ÖBB und Stadtwerke Wien, und Vanessa Langhammer, ehemalige Mentee und jetzt Mentorin im DLC-Programm, von ihren persönlichen Erfahrungen in Mentoring-Programmen. Ein wichtiges Thema sei es, sich etwas zu trauen. Am Anfang sei es schwierig, Fragen zu formulieren und sich zu trauen diese Fragen auch zu stellen. Sehr wichtig sei es gemeinsame Ziele zu formulieren, sowie eine Verbindlichkeit zwischen Mentorin und Mentee zus schaffen. Dieses stärke das gegenseitige Vertrauen über das eigentliche Programm hinaus. Besonders befruchtend sei es gewesen, Ideen auszutauschen und Netzwerke der Mentorin kennen und nutzen zu lernen.

Sandra Eitler, Fachbereichsleiterin für Transport und Verkehr in den Studiengängen Logistik und Transportmanagement an der FH des BFI Wien, gab einen Überblick über den Ablauf des gesamten Programmes und des weiteren Abends.

Blind Date – das erste persönliche Kennenlernen

Nach dem einführenden Block war es endlich soweit: Die Mentorinnen und Mentees begegneten sich das erste Mal persönlich in einem Zweiergespräch. Sandra Eitler und Ihr Team hatten aufgrund der strengen Corona-Auflagen große Tische in drei verschiedenen Räumlichkeiten mit Trennwänden zu den Nachbartischen aufgebaut.

Beim „Blind Date“ – die Mentees und Mentorinnen hatten vorab nur kurze schriftliche Infos voneinander – gab es gleich sehr angeregte Gespräche zwischen den Mentees und ihren Mentorinnen. Leider waren drei Mentorinnen verhindert, wurden jedoch von Vorstandsmitgliedern des DLC vertreten. So haben diese Mentees nun quasi zwei Mentorinnen.

Im Rahmen des ersten Kennenlernens schlossen Mentorinnen und Mentees einen Mentoring-Vereinbarung, in dem sie ihre gegenseitigen Erwartungen, Ziele, Themen, Beiträge vereinbarten. Es wurde auch diskutiert, wer die Initiative für die Treffen ergreift, wo man sich treffen möchte und wie häufig man sich treffen möchte.

Wie geht es nun weiter?

Das Programm dauert 18 Monate. Zur Halbzeit ist eine Zwischenveranstaltung geplant, in der ein erstes Resümee getroffen wird.

Die Mentees sind eingeladen an allen Veranstaltungen des DLC und ihrer Kooperationspartner*innen teilzunehmen. Damit die Bewerbungen für den späteren Job oder Praktika während der Ausbildung optimal gelingen, bietet QuintLog – Verein zur Förderung der Aus- und Weiterbildung in Logistik und Warenwirtschaft, diverse Workshops an. Und nachdem man nur einmal die Chance für den ersten Eindruck hat ist ein Make Up & Styling-Workshop mit Gianni Colores, geplant. Um auch außerhalb des DLC Kontakte knüpfen zu können, sind die Mentees zum Meet & Greet auf dem 37. Logistik-Dialog des BVL Bundesverband für Logistik eingeladen.

Foto-Credit: FH des BFI Wien

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